Chancen, Risiken, Kosten

  

Die Chancen und Risiken, der Nutzen und die Probleme, sowie die Kosten und Ersparnisse müssen im Projekt E-Voting sehr gut gegeneinander abgewogen werden.

  

Was sind die Chancen von E-Voting?

Der Bund sagt,

 » E-Voting sei sehr bequem,

 » E-Voting sei einfach,

 » E-Voting sei modern, zeitgemäss und attraktiv,

 » E-Voting erhöhe die Wahlbeteiligung,

 » E-Voting ermögliche es der Schweiz, auf diesem Gebiet eine weltweite Vorreiterrolle
    einzunehmen.

  

Zudem

 » möchten Auslandschweizer E-Voting,

 » könnten Blinde oder Behinderte eventuell selbständig wählen,

 » hätte der Staat viel mehr Daten über das Wählerverhalten zur Verfügung.

  

Was sind die Gefahren von E-Voting?

 » Sehr hohe Einführungs- und zunehmende laufende Kosten.

 » Die Sicherheit nimmt eher ab, denn es entsteht ein vergrössertes Risiko durch:

    » Zentralisierung und Kommerzialisierung,

    » Viren, Würmer, Trojaner, Cookies, Hacker,

    » Stromunterbruch, Kommunikationsunterbruch,

    » Aufweichung des Datenschutzes ("gläserner Bürger"),

    » komplizierte Vorgänge (E-Voting verkommt zu einem endlosen Informatikprojekt),

    » direkte Beeinflussung durch parallele Polit-Werbeseiten im Internet,

    » Vertrauensverlust des Bürgers, falls etwas passiert,

    » und vieles noch unbekanntes mehr.

  

Was wird an Kosten gespart, wenn nur noch E-Voting angewendet wird?

 » Der Zusatzbericht des Bundes "Kostenersparnisse" rechnet mit Einsparungen von

    1 bis 7 Millionen Franken pro Jahr, wenn in weiterer Zukunft nur noch E-Voting
    verwendet wird!

    Darin enthalten sind etwa 50 Mannjahre an freiwilligen, entschädigten Helfern.

  

Was sind die Kosten für die Einführung von E-Voting in der Schweiz?

 » Der Machbarkeitsbericht des Bundes vom 9.1.2002 sagt Kosten
    von 400 bis 620 Millionen Franken in den nächsten 10 Jahren voraus!

 » Zudem muss man davon ausgehen, dass die effektiven Kosten bei einer
    Projektierungszeit von 10 Jahren um einiges höher sein werden.

  

Was wird der Betrieb von E-Voting Kosten?

 » Die zunehmenden laufenden Zusatzkosten wie Unterhalt, Reparatur, Ersatz, höhere Sicherheitsbe-
    dürfnisse und komplexere Prozesse werden vom Bund nirgends erwähnt.

 » WA-CH hat berechnet, dass die laufenden Kosten ca. fünffach höher sein werden als
    die jetzigen, solange noch alle Wahlarten parallel möglich sind.

  

Die folgenden Punkte werden E-Voting teuer machen:

 » Komplexe und hochsichere Computersysteme müssen gewartet und regelmässig
    auf den neusten Stand gebracht werden.

 » Aus Sicherheitsgründen können alle betroffenen Systeme ausschliesslich für E-Voting
    verwendet werden

 » Die Systeme müssen immer wieder auf Sicherheit getestet und überwacht werden.

 » Viele teure Informatiker müssen dauernd bezahlt werden.

 » An den Abstimmungswochenenden kommen viele abrufbereite Programmierer dazu.

 » Die Herstellung des Stimmrechtsausweises mit allen Codes ist sehr teuer.

 » Der Stimmrechtsausweis inkl. aller Codes muss in der gesamten Herstellung genau den
    gleichen Sicherheitsstandards entsprechen wie die Daten nach der Stimmabgabe.

 » Vor jeder Abstimmung müssen Webdesigner für jede Gemeinde eine
    neue Homepage erstellen und testen.

 » Es werden noch unbekannte laufende Kosten dazukommen.

  

WA-CH fasst die Chancen und Gefahren wie folgt zusammen:

 » Keine Einsparungen, aber sehr hohe Kosten.

 » Fraglicher Nutzen, jedoch sehr hohe Risiken.

 » Die Risiken werden vergrössert und erweitert, die Sicherheit nimmt ab.

 » Möglicher Vertauensverlust der Bürger in die Regierung.

 » Verlust demokratischer Rechte (Wählen und Zählen).

 » Gesichtsverslust im Ausland, wenn es nicht läuft.

 » Der Schweiz droht das gleiche Fiasko mit E-Voting wie den USA (Siehe Links).

 » Schon die Pilotprojekte zeigten eine Abnahme des Anteils elektronisch Stimmender.

  

Super GAU: 

 » Das grösste Risiko besteht jedoch bei eventuellen grösseren Zwischenfällen und 
    einem Vertrauensverlust der Bürgern in E-Voting. Bei einer Rückkehr zu den alten
    Wahlverfahren gäbe es einen totalen Verlust aller Investitionen für E-Voting.

  

Was muss abgewägt werden?

Beim Abwägen der Chancen und Risiken muss berücksichtigt werden, dass die Argumente, je nach Standpunkt, sehr unterschiedlich sind. Die Bürger, Bund/Kantone/Gemeinden, E-Voting-Softwareanbieter und Politiker haben unterschiedliche wirtschaftliche und ideelle Interessen.

  

Weiter muss davon ausgegangen werden, dass nicht immer alle Interessen offengelegt werden. So sagt der Bund z.B. nicht, dass er eine einfachere Kontrolle über die Wahlen und mehr Daten über das Wahlverhalten der Bürger haben möchte.

  

Die Fakten zu allen obigen Punkten finden Sie auf unserer Link-Seite.